75 Jahre Kriegsende in Eppendorf

Vor 75 Jahren, am Morgen des 10. April 1945, erreichten amerikanische Truppen Wattenscheid und befreiten die Stadt von der Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes. Die Stadt wurde fast kampflos eingenommen, doch in Eppendorf kam es noch zu letzten Kampfhandlungen. 

Stadtarchivar Andreas Halwer hat die damaligen Ereignisse vor zehn Jahren in einem Beitrag in der WAZ zusammengefasst: Die amerikanischen Soldaten stießen von Ückendorf und Kray aus kommend ins Zentrum von Wattenscheid vor, wo noch in den Morgenstunden die weißen Fahnen gehisst wurden. Im Süden des Stadtgebiets kam es allerdings noch zu Kampfhandlungen. So schlossen sich die Truppen aus der Stadtmitte am Vormittag mit Soldaten zusammen, die aus Steele kommend über den Hellweg nach Sevinghausen und Höntrop zogen. Gegen 10.30 Uhr, so hielt Pfarrer Anton Thiemeyer in seiner Gemeindechronik fest, erreichten sie die Kirche St. Maria Magdalena und damit die Kreuzung Wattenscheider Hellweg/Höntroper Straße.

Die meisten Stellungen der Wehrmacht fanden sie geräumt vor, in Eppendorf sammelten sich jedoch Mitglieder des Volkssturms in einer Stellung bei der Kirche St. Theresia. In der Erwartung, dass die Amerikaner über die Höntroper Straße und die Eppendorfer Straße in den Ortskern vorstoßen würden, erwarteten sie den Angriff aus dieser Richtung. Über die Varenholzstraße und die Zollstraße waren jedoch weitere amerikanische Soldaten aus Essen eingetroffen und griffen von der anderen Seite an. Es folgte ein kurzes aber heftiges Gefecht, an dessen Ende zehn Tote Mitglieder des Volkssturms zu beklagen waren. Insgesamt kamen in den Kriegsjahren 2080 Wattenscheider ums Leben, davon 1752 Soldaten.

An heutigen Tage möchten wir dieser Toten und aller Kriegsopfer gedenken. Angesichts des erneuten Erstarkens nationalistischer Kräfte in unserem Land müssen wir uns ins Bewusstsein rufen, welche Katastrophe der Zweite Weltkrieg war und welches Leid die Herrschaft der NSDAP über Deutschland gebracht hat. Das sinnlose letzte Gefecht in Eppendorf soll uns daran erinnern und Mahnung dafür sein, dass sich so etwas niemals wiederholen darf.